Coinbase, eine in New York ansässige Kryptobörse, wurde von der US-amerikanischen Securities and Exchange Commission (SEC) wegen des Angebots nicht registrierter Wertpapiere vor Gericht gebracht.
Umgehung der Offenlegungsvorschriften
Laut SEC hat sich Coinbase nie offiziell als Broker, nationale Wertpapierbörse oder Clearingstelle registriert. Dadurch könnten sie die Offenlegungsvorschriften für Wertpapiermärkte in den Vereinigten Staaten (USA) einfach umgehen.
Die SEC behauptete auch, dass sie verschiedene Token auf ihrer Kryptoplattform anbieten, darunter Solana (SOL), Cardano (ADA), Polygon (MATIC), Filecoin (FIL), Sandbox, Axie Infinity, Chiliz (CHZ), FLOW, ICP, NEAR, VGX, DASH und NEXO, die als Wertpapiere qualifiziert werden. Die SEC bestätigte die Klage in einem Twitter-Beitrag.
Auch das Staking-Programm von Coinbase könnte ein Wertpapier sein
Gemäß der eingereichten Klage behauptete die US-amerikanische Securities and Exchange Commission, dass Coinbase seit 2019 als nicht registrierter Wertpapiermakler tätig ist, fast zwei Jahre vor dem Börsengang (IPO) im April 2021.
Des Weiteren wurde in der Klage festgestellt, dass das Staking-Programm von Coinbase fünf stapelbare Krypto-Assets umfasst, wodurch das Programm tatsächlich ein Anlagevertrag und somit ein Wertpapier ist. Coinbase hatte bereits einen Konflikt mit der SEC über das Staking-Programm und behauptete, dass ihre Staking-Produkte nicht als Wertpapiere betrachtet werden sollten. Im Gegensatz dazu hat Kraken eine Einigung mit der SEC erzielt und ihre Staking-Dienste in den USA eingestellt.
In einer Rede über die jüngste Klage gegen Coinbase merkte SEC-Vorsitzender Gary Gensler an, dass die Kryptobörse angeblich wesentliche Schutzmaßnahmen für ihre Kunden vernachlässigt habe, wie etwa Betrugs- und Manipulationsprävention, ordnungsgemäße Offenlegung und Schutz vor Interessenkonflikten.
Aufgrund der Ankündigung der Klage ist der Aktienkurs von Coinbase bereits um rund 20% gesunken.
Coinbase wurde einen Tag nachdem die Securities and Exchange Commission (SEC) Binance wegen Verstoß gegen die Wertpapiergesetze und der Beschaffung von Kundengeldern verklagt hatte, ebenfalls mit einer Klage der SEC konfrontiert. Während Binance wegen 13 Verstößen gegen verschiedene Wertpapiergesetze angeklagt wurde, hat die Anklage gegen Coinbase viele in der Kryptobranche überrascht, insbesondere angesichts der Tatsache, dass Coinbase ein börsennotiertes Unternehmen ist und dafür bekannt ist, mit den (lokalen) Behörden zusammenzuarbeiten. Es ist noch nicht bekannt, wie der weitere Verlauf genau aussehen wird.
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