Jay Powell gehört als Vorsitzender der US-Zentralbank zu den mächtigsten Figuren in der Finanzwelt. Gestern gab er möglicherweise den Startschuss für die zweite Runde des Bitcoin-Bullenmarktes.
„Die Zeit ist gekommen, die Politik anzupassen“, sagte der Vorsitzende der Federal Reserve am Freitag während seiner Rede im malerischen Jackson Hole.
Die Richtung ist klar, aber das Timing und Tempo noch nicht
Nach dem Auftritt von Jerome Powell ist die Richtung (der Zinsen) klar, aber das Tempo und der Zeitpunkt, zu dem die Zinsen gesenkt werden, sind es nicht. Diese hängen von den „eingehenden Daten, den sich entwickelnden Aussichten und der Abwägung der Risiken“ ab.
Damit spielt Jerome Powell natürlich auf das Risiko an, dass die amerikanische Wirtschaft dennoch in eine Rezession abrutschen könnte. Während seiner Rede gab Powell nämlich auch an, dass er und seine Zentralbank sich Sorgen um die Schwächung des US-Arbeitsmarktes machen.
Es ist klar, dass dieser ihrer Meinung nach nicht viel weiter schwächen sollte, da dies sonst ein Problem werden könnte. Das ist unter anderem das, worauf er mit der „Abwägung der Risiken“ anspielt.
Weiter sagte Powell dazu, dass die Fed „alles tun wird, was wir können, um einen starken Arbeitsmarkt zu unterstützen, während wir weitere Fortschritte in Richtung Preisstabilität (die Eindämmung der Inflation) erzielen.“
In dieser Hinsicht zeigt Jay Powell also an, dass er und seine Zentralbank bereit sind, kräftig einzugreifen, wenn dies notwendig ist, um den Arbeitsmarkt und in der Folge die amerikanische Wirtschaft zu retten. Alles in allem sind das gute Nachrichten für Bitcoin, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass wir einen schönen Sprung im Kurs gesehen haben.
Mit dem Plan, die Zinsen im September zu senken, folgt die US-Zentralbank der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE), die beide kürzlich bereits begonnen haben, die Zinsen zu senken.
Kann die zweite Runde des Bullenmarktes beginnen?
Seit dem Tief vom 5. August bei etwa 48.000 Dollar ist der Bitcoin-Kurs bereits um etwa 30 % gestiegen. Das ist eine ziemlich schnelle Erholung, weshalb es nicht verwunderlich wäre, wenn wir noch einige Korrekturen oder Schwierigkeiten erleben. Man kann schließlich nicht erwarten, dass der Bitcoin-Kurs in einer geraden Linie zu einem neuen Allzeithoch steigt.
Alles ist möglich, aber das ist nicht das wahrscheinlichste Szenario. Alles in allem sieht die Lage derzeit jedoch bullisch aus, mit der Einschränkung, dass wir nicht in eine Rezession abrutschen dürfen.
In dieser Hinsicht ist es besonders wichtig, die Daten in Bezug auf den US-Arbeitsmarkt im Auge zu behalten. Kommen diese jeden Monat mit guten Werten herein? Dann brauchen wir uns keine Sorgen über eine Rezession zu machen.
Am 6. September steht wieder ein entscheidender Arbeitsmarktbericht auf dem Programm, der zu einem großen Teil das Tempo und den Zeitpunkt der Zinssenkungen der Federal Reserve bestimmen wird. In dieser Hinsicht scheint der Fokus des Marktes nun auf diesem Datum zu liegen.
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